Natürlich habe ich Bakira schon immer
apportieren lassen, denn es bereitet ihr einfach große Freude. Sie hat
schon immer gern Sachen von uns geklaut, diese auf ihre Lieblingsplätze
gebracht und alles nach Aufforderung zurück gebracht. Auch für die
Nasenarbeit habe ich einiges getan. So habe ich Leckerlis geworfen und
diese von ihr suchen lassen, oder unsere Kinder verstecken sich bei den
Spaziergängen und lassen sich dann von Bakira suchen. Sie kann nicht
genug davon bekommen! Anfangs suchte sie fast ausschließlich mit den
Augen, lernte jedoch sehr schnell sich lieber auf ihren Geruchssinn zu
verlassen. In ihrer Mutterrolle ging sie völlig auf, spielte oft und
intensiv mit den Welpen und war immer an ihrer Seite. Nachdem alle ein
neues zu Hause gefunden hatten machte Bakira einen sehr traurigen
Eindruck, ihr fehlte eindeutig eine neue Aufgabe. So entstand die Idee
mehr aus ihren Apportierkünsten zu machen.
Gesagt – getan!
Im
benachbarten Hundeverein habe ich Kontakt zu Herrn Böhme aufgenommen. Er
hat einen Labradorrüden aus reinen Arbeitslinien, diesen allein
abgerichtet und schon viele Wettkämpfe des VDH mit seinem Aron gewonnen.
Bei ihm habe ich mir Rat geholt und den Tipp mit der KOSMOS
Retrieverschule von Norma Zvolsky bekommen. Und so fing unser Training
von der Pike auf an ...
Wir hatten von vorn herein sehr viel Spaß
dabei und kamen gut voran. Dadurch, dass Bakira den Grundgehorsam sehr
gut beherrscht, sehr aufmerksam ist und unbedingt gefallen will war
alles gar nicht so schwierig. Allerdings hatten sich im Vorfeld schon
einige Fehler eingeschlichen, deren Abstellen viel Geduld und Zeit
erforderten. Leider bietet der hiesige Verein noch keine Retrieverarbeit
an (ist aber in Arbeit) und bei den Veranstaltungen des VDH bzw. DRC
bin ich leider nicht willkommen, da Bakira kein Hund aus „Ihrer“ Zucht
ist. Dadurch kam auch die Idee zu dieser Seite, denn es gibt sicher noch
viele denen es ähnlich geht und denen möchte ich Mut machen. Wer weiß,
vielleicht finden sich sogar einige Labradorbesitzer in meiner Nähe und
wir üben dann in Zukunft zusammen! Wir haben uns vorgenommen noch in
diesem Jahr die Begleithundeprüfung abzulegen und suchen weiter nach
einem Dummyseminar bzw. einer Prüfung für Anfänger.
Auf der folgenden Seite möchte ich die einzelnen Übungen einmal beschreiben und versuchen diese in Bildern einzufangen.
Grundsätzlich
ist zu sagen, dass das Arbeiten Spaß machen soll und der Hund dabei
weder überfordert, noch unterfordert werden soll. Gerade das macht aber
den Reiz aus, denn man muss kreativ sein und sich immer etwas Neues,
Spannendes ausdenken. Als positiven Bestärker habe ich das
überschwängliche Lob und Leckerchen im richtigen Moment! eingesetzt. Als
negativer Einfluss reicht bei Bakira allein das Kommando NEIN. Die
Übungen sind anfangs immer kurz und werden erst später gesteigert. Am
Anfang wird jede richtig ausgeführte Übung bestärkt, später nur
sporadisch bzw. nur ganz korrekt ausgeführte Kommandos. Das Ende einer
Übungseinheit ist immer ein korrekt ausgeführtes Kommando, wobei man
unbedingt auf unzählige Wiederholungen verzichten sollte (auch wenn es
schwer fällt!!). Das stärkt das Selbstvertrauen des Hundes und erhält
die Motivation. Erst wenn eine Übung gut klappt wird zur Nächsten
übergegangen und beim nächsten Mal wird erst wiederholt, bevor man etwas
Neues anfängt. Klappt mal etwas nicht, immer einen Schritt zurückgehen
und die Übung eventuell in kleine Teile zerlegen, diese einzeln üben und
erst später als eine Übungseinheit abfragen. Dieser Tipp hat Wunder
vollbracht und bei uns immer funktioniert!